Nordex Group startet mit Umsatz von 933 Mio. Euro in das Jahr 2022

Bereinigte EBITDA-Marge vor Neuausrichtungskosten der Produktion bei minus 5,6%

Die Nordex Group (ISIN: DE000A0D6554) hat wie am 5. Mai angekündigt heute und damit später als ursprünglich geplant, ihre Zahlen für das erste Quartal 2022 vorgelegt. Die Verschiebung der Berichterstattung war erforderlich, weil die Nordex Group Ende März einem Cyber-Sicherheitsvorfall ausgesetzt war. Das Unternehmen hat einen Umsatz von Euro 933 Mio. (Q1/2021: Euro 1.251 Mio.) erwirtschaftet. Die im Vergleich zum ersten Quartal 2021 schwächere Umsatzentwicklung ist auf eine geplante Produktionsumstellung auf andere Blätter und eine witterungsbedingte geringere Installationsleistung zurückzuführen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im ersten Quartal einschließlich Kosten für die Neuausrichtung der Produktion in Höhe von Euro 36,9 Mio. bei minus Euro 88,9 Mio. (Q1/2021: Euro 10,4 Mio.). Bereinigt um diese Einmalkosten lagen das EBITDA bei minus Euro 52,0 Mio. und die bereinigte EBITDA-Marge bei minus 5,6 Prozent (Q1/2021: 0,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresquartal wirkten sich gestiegene Rohstoff- und Logistikkosten belastend auf die Profitabilität aus.

Operative Entwicklung

Im ersten Quartal 2022 hat die Nordex Group insgesamt 197 Windenergieanlagen in zwölf Ländern mit einer Gesamtleistung von 867 MW installiert. Im Vorjahresquartal waren es 381 Windenergieanlagen in 19 Ländern mit einer Gesamtleistung von 1.453 MW. Von der installierten Leistung (in MW) entfielen 82 Prozent auf Europa, 10 Prozent auf Nordamerika und 8 Prozent auf Lateinamerika. Infolge der geringeren Errichtungen sanken im Berichtszeitraum die Umsatzerlöse im Segment Projekte um 28,4 Prozent auf Euro 819,8 Mio. (Q1/2021: Euro 1.145,7 Mio.). Das Segment Service setzte dagegen seine positive Entwicklung mit einem Umsatzanstieg von 7,1 Prozent auf Euro 115,7 Mio. fort (Q1/2021: Euro 108,0 Mio.).

Die Produktionsleistung in der Turbinenmontage lag mit 304 Turbinen exakt auf demselben Niveau des ersten Quartals des Vorjahres, wobei sich die Nennleistung durch die Produktion leistungsstärkerer Anlagen von 1.300 MW um 15,0 Prozent auf 1.495 MW erhöhte. Im Bereich Rotorblatt hat das Unternehmen 270 Rotorblätter gefertigt (Q1/2021: 383 Stück). Externe Zulieferer haben insgesamt weitere 702 Rotorblätter nach Nordex-Design und -Vorgaben gefertigt (Q1/2021: 570 Rotorblätter).

Die Nordex Group hat in den ersten drei Monaten 2022 eine positive Nachfrage auf dem Niveau des Vorjahres verzeichnet. Der Auftragseingang (ohne das Servicesegment) entspricht einem Wert von Euro 903 Mio. (Q1/2021: Euro 911 Mio.) mit einer Nennleistung von insgesamt 1.165 MW (Q1/2021: 1.247 MW). Von diesem Auftragsvolumen (in MW) entfielen 89 Prozent auf zehn Länder in Europa und 11 Prozent auf die Berichtsregion Lateinamerika. Größte Einzelmärkte waren Finnland, Deutschland, Kroatien und Peru. Per Quartalsende wies das Segment Projekte einen Auftragsbestand von Euro 6,3 Mrd. aus. Dies entspricht einem Anstieg von rund 24 Prozent (Q1/2021: Euro 5,1 Mrd.). Im Segment Service erhöhte sich der Auftragsbestand von 2,8 Mrd. Euro um 7,2 Prozent auf Euro 3,0 Mrd., sodass sich ein Gesamtauftragsbestand für beide Segmente von Euro 9,3 Mrd. ergab (Q1/2021: Euro 7,9 Mrd.).

Finanzkennzahlen im Überblick

Die Bilanzsumme stieg zum 31. März 2022 im Vergleich zum Vorjahresende leicht um 1,9 Prozent auf Euro 4.187 Mio. (31. Dezember 2021: Euro 4.108 Mio.). Die Eigenkapitalquote lag bei 20,5 Prozent (31. Dezember 2021: 25,9 Prozent). Per Ende März 2022 verfügte die Nordex Group über eine Liquidität von Euro 771,2 Mio. bestehend aus flüssigen Mitteln in Höhe von Euro 681,2 Mio. (31. Dezember 2021: Euro 778,4 Mio.) und einer zugesicherten Barkreditlinie von Euro 90 Mio. Die Nettoliquidität des Konzerns belief sich auf Euro 314,6 Mio. (31. Dezember 2021: Euro 423,7 Mio.) und die auf den Konzernumsatz bezogene Working Capital-Quote auf minus 11,3 Prozent (31. März 2021: minus 7,6 Prozent).

Aktualisierte Prognose 2022 bestätigt

Vor dem Hintergrund gestiegener Visibilität hat die Nordex Group am 24. Mai 2022 ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 aktualisiert. Diese Prognose wird jetzt im Rahmen der Veröffentlichung der Quartalsmitteilung zu den ersten drei Monaten 2022 bestätigt. Demnach erwartet das Unternehmen nun einen Konzernumsatz von Euro 5,2 bis 5,7 Mrd. und eine operative Marge (EBITDA-Marge) von minus vier bis null Prozent.

Diese Prognose berücksichtigt nun alle einmaligen und nicht-operativen Kosten, die sich aus dem externen Umfeld ergeben, von dem viele Industrien aktuell betroffen sind. Einige dieser einmaligen Kosten, nämlich die direkten Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, die Kosten für die Neuausrichtung der Produktion und die Kosten im Zusammenhang mit Cybervorfällen, dürften 2023 nicht mehr anfallen und die erwartete Erholung der Marge unterstützen. Einige dieser anderen indirekten Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg, sowie Lieferkettenstörungen und Lockdowns in China sind ebenfalls in der aktuellen Prognose enthalten. Die Erwartungen für Investitionen in Höhe von rund Euro 180 Millionen und eine Working-Capital-Quote von unter minus 7 Prozent zum Jahresende 2022 bleiben unverändert.

Neben dieser Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 bestätigt die Nordex Group ihre strategische Zielsetzung, mittelfristig eine Konzern-EBITDA-Marge von 8 Prozent zu erzielen. Das angestrebte Umsatzziel von rund Euro 5 Mrd. und Produktionskapazität von über 6 GW wurden bereits erreicht.

„Der Start in das Jahr 2022 war schwierig und ist sicherlich anders verlaufen als alle erwartet haben. Die Kostensituation bleibt volatil und es kommt zu deutlichen Unterbrechungen der Lieferketten. Dennoch werden die Risiken im operativen Geschäft weiterhin gut ausgesteuert; dabei zeigt sich eine gute Dynamik im Auftragseingang. Dieses geschieht mit einer verbesserten Preisgestaltung, die unsere Margenerholung in Richtung unseres mittelfristigen strategischen Ziels von einer EBITDA-Marge in Höhe von 8 Prozent unterstützen sollte. Der Auftragseingang unterstreicht auch die Wettbewerbsfähigkeit unseres Produktportfolios, welches nun auch die N163/6.X aus der 6-MW-Klasse enthält.“, sagt José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Nordex Group.

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Foto: © Nordex


 

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